Schattwald

Die Großmutter der 46-jährigen Journalistin Anne Südhausen ist gestorben. Anne fliegt nach Innsbruck, um den Nachlass zu regeln und findet im Haus ihrer Großmutter deren Tagebücher, die sie in die Zeit um 1943 zurück führen. Zu dieser Zeit begab sich die Großmutter als junge Frau, deren Zwillingsbruder im Krieg gefallen war und die sich von ihrer Mutter nicht geliebt fühlte, in psychiatrische Behandlung in die Nervenheilanstalt Schattwald. Nach und nach erfährt Anne von den dramatischen Ereignissen, die dort stattfanden. Gleichzeitig ist das Interesse neugieriger Nachbarinnen und mehrerer Männer, die Anne kennenlernt, an den Tagebüchern erstaunlich groß. Unheimliche Dinge geschehen, die letzten Bände der Tagebücher verschwinden, eine der Nachbarinnen verstirbt auf dubiose Weise. Besteht ein Zusammenhang zu den damaligen Ereignissen? Geschickt verwebt die Autorin die beiden Zeitebenen zu einem packenden Roman, wobei die Zustände in psychiatrischen Anstalten während des Nationalsozialismus nur oberflächlich behandelt werden. Abwechselnd lesen Julia Fischer und Axel Wostry die Passagen aus Gegenwart und Vergangenheit angenehm und überzeugend vor und machen das Hörbuch zu einem empfehlenswerten Vergnügen für alle, die gute, packende Unterhaltung ohne allzu viel Tiefgang suchen.