Paulas Liebe

Im Berlin der 1880er Jahre wächst Paula Oppenheimer als älteste Tochter einer weltoffenen jüdischen Familie auf. Sie unterstützt ihr Mutter, betreut die jüngeren Geschwister und entdeckt dabei ihr Talent, Gedichte und Geschichten zu erfinden. Mit 16 Jahren zieht die junge Frau zu ihrer Tante Auguste, die sie quasi zur Gesellschafterin ausbildet und mit der Welt der Künstler bekannt macht. Nebenbei lernt Paula dabei die Freiheit der finanziellen Unabhängigkeit kennen. Für Paula ist es schwer, den eigenen Weg zu finden, denn sie würde am liebsten studieren und arbeiten gehen. Doch der Zeitgeist und allgemeine gesellschaftliche Tenor lautet: das höchste Ziel einer Frau ist die Ehe. Auch Paulas Eltern wüssten ihre Tochter gerne gut verheiratet und damit abgesichert. Da bringt ihr Bruder seinen Freund Richard Dehmel mit ins Elternhaus. Von diesem Dichter ist Paula sofort verzaubert. Richard und Paula verlieben sich und möchten heiraten. Für Paulas Eltern ist Richard aber keine gute Partie, deshalb muss das Paar um seine Liebe kämpfen, bis jeder Widerstand überwunden ist. Ein Traum scheint sich für Paula zu erfüllen. Allerdings kann Richard seine unkonventionelle Lebensvorstellung nicht unterdrücken. Das bringt Paula an den Rand der Verzweiflung, bis sie schließlich die Trennung wagt und sich ein eigenes Leben aufbaut. Der Roman erzählt die Geschichte der Dichterin Paula Dehmel (1862-1918), die mit ihren Kindergedichten und Märchen sehr bekannt wurde. Der Text berichtet sehr ausführlich und atmosphärisch dicht über die gesellschaftlichen Lebensumstände der damaligen Zeit, hat aber damit auch einige Längen, die beim Hören Geduld und Aufmerksamkeit erfordern. Yara Bümel verleiht dem Text eine eigene Note. Für Büchereien mit etwas größerem Bestand und entsprechender Hörerschaft zu empfehlen.