Unter den Wellen

Die Geschichte beginnt damit, dass ein blonder Junge sich vom Strand aus voller Freude in die Wellen stürzt. In einiger Entfernung sieht er einen anderen Jungen, der doch tatsächlich in einem Schwimmring im Wasser treibt. "Kannst du denn nicht schwimmen?", Unter den Wellen "Nein", antwortet der Junge. Ganz rot wird er dabei. Der blonde Junge kann offensichtlich nichts mit ihm anfangen und schwimmt zum Strand zurück. Traurig sieht ihm der andere nach. Dann streckt er die Arme hoch, rutscht aus dem Ring und taucht als kleiner Fisch unter den Wellen weit in die Tiefe, bis er zu einem Schiffswrack kommt, wo er einen Schatz findet. Inzwischen merkt seine Mutter, dass ihr Sohn außer Sicht ist. Voller Panik rennt sie ins Wasser und findet nur den leeren Schwimmring vor. Glücklicherweise taucht ihr Junge prustend wieder auf und schenkt ihr eine Perlenkette. Der blonde Junge, der mit anderen Kindern mittlerweile am Strand spielt, beobachtet, wie die Mutter ihr Kind aus dem Wasser zum Strand trägt und bemerkt erst jetzt den Rollstuhl neben den Strandlaken. Einen Moment steht er ganz betroffen still (genauso geht es dem Leser!). Dann geht er zu dem behinderten Jungen hin und man ahnt, dass dies der Beginn einer Freundschaft ist. - Es ist ein großes Verdienst des Autorenteams, diese berührende, fantasievolle Geschichte fast ganz ohne Worte in eindrücklichen Bildern zu schildern, die umso mehr zum Deuten, Erzählen und Mitfühlen anregen. Sehr empfehlenswert.

Barbara Nüsgen-Schäfer

Barbara Nüsgen-Schäfer

rezensiert für den Borromäusverein.

Unter den Wellen

Unter den Wellen

Meritxell Marti ; Xavier Salomó ; aus dem Spanischen von Nicola T. Stuart
Verlagshaus Jacoby & Stuart (2020)

[76] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 601010
ISBN 978-3-96428-052-7
9783964280527
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 4
Systematik: KK
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