Night

Nachdem ihre Freundin Maddie auf dem Campus von einem Serienkiller ermordet wurde, beschließt die filmverrückte Studentin Charlie, zurück zu ihrer Tante nach Ohio zu reisen. Dabei nimmt sie die Mitfahrgelegenheit ihres Kommilitonen Josh wahr. Bald mehren sich jedoch die Anzeichen, dass ihr Zufallsbekannter nicht die Person ist, die er zu sein vorgibt. Erschwerend kommt der Umstand hinzu, dass sich Charlie ohne ihre verordneten Tabletten immer wieder in Scheinwelten flüchtet. Deshalb konnte sie den Killer ihrer Freundin nicht beschreiben. Mit steten cineastischen Verweisen entwickelt Riley Sager eine Highway-Odyssee zwischen Traum und Realität samt dem Spiel mit wechselnden Machtverhältnissen zwischen Jäger und Gejagter. Einen Film zitiert er jedoch nicht: In „Die rote Lola“ beschummelte Alfred Hitchcock einst mit falschen Rückblenden das Publikum. Auch Sager führt den Hörer bei wechselnden Perspektiven in einem Abschnitt bewusst in die Irre, weshalb einige der Wendungen im Finale etwas unplausibel erscheinen. Ansonsten liefert er einen durchaus packenden Thriller, einfühlsam und stimmig interpretiert durch Schauspielerin Irina Salkow. Tracks mit einer Länge von 45 Minuten erscheinen jedoch wenig hörerfreundlich.