Das brennende Gewissen
Mitten in Schwabing wird eine alte Buchhändlerin an ihrer Wohnungstür ermordet. In ihrer Wohnung findet sich ein leeres Kuvert, das sie an Felix Petry adressiert hat. Der Psychologe Petry ist als Fallanalytiker Mitarbeiter der Münchner Polizei.
Dies wird sein erster Fall zusammen mit der spröden Alina Schmidt von der Mordkommission. Die Spuren führen die beiden gegensätzlichen Ermittler weit zurück in die 70er Jahre, als am 13. Februar 1970 ein verheerender Brandanschlag auf ein jüdisches Altersheim in München sieben Todesopfer forderte. Der Fall wurde nie aufgeklärt, obwohl 2013 bis 2017 der Generalbundesanwalt noch einmal die Ermittlungen aufgenommen hat. – Wie in seiner erfolgreichen Hardy-Engel-Reihe, die in den 20er Jahren in Hollywood angesiedelt ist (zuletzt "Der böse Vater": BP/mp 24/118), nimmt Weigold auch hier also einen realen Kriminalfall zur Grundlage für seinen bestens recherchierten Krimi. Nach einigen anfänglichen Reibereien entwickeln sich Alina Schmidt und Petry zu einem schlagkräftigen Team, dem man gerne noch in weiteren Fällen begegnen möchte. Ein lesenswerter Krimi, der die Zeit der 70er Jahre mit neuen Lebensformen, politischen Protesten, und dem aufkommenden RAF-Terrorismus sehr lebendig werden lässt. Absolute Empfehlung!
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das brennende Gewissen
Christof Weigold
Kampa (2024)
376 Seiten
kt.