Blind date

Zunächst seien die Personen kurz vorgestellt, aus deren jeweiliger Perspektive im Wechsel erzählt wird: Da ist ein unglaublich attraktiver Mann ("Mr. Right Now"), der über verschiedene Dating-Portale Frauen auswählt, die er dann quält und tötet. Blind date Da sind Paige (hübsch, anständig, intelligent), ihre Mutter Joan (attraktiv und flott, immer verständnisvoll), ihre Cousine Heather (oberflächlich, aufreizend sexy und dumm-schlau) und schließlich ihre beste Freundin Chloe (hübsch, loyal, mit untreuem, zur Gewalt neigendem Mann). Der Roman handelt hauptsächlich von diesen vier Frauen, ihren Erlebnissen und Gesprächen. Es geht um Partnersuche, untreue Männer, Sex, das richtige "Outfit", Jugend etc. und vor allem das Ehedrama zwischen Chloe und ihrem Mann. All das wirkt aufgesetzt, vorhersehbar und, vor allem was Heather angeht, geradezu lächerlich stereotyp. Die Figuren scheinen wie aus Plastik gefertigt. Auch Mr. Right Now wirkt wie das personifizierte Klischee eines Psychopathen. Er hat sich Paige als ganz besonderes Opfer ausgesucht und eigentlich liest man das Buch nur weiter, weil man tatsächlich glaubt, dass doch irgendetwas passieren muss - vergeblich. Die wenigen Momente, in denen so etwas wie Spannung aufkeimt, verlieren sich im Nichts und das Ende dieses "Thrillers" ist schlicht absurd und unbefriedigend. Aber da Joy Fielding gemeinhin als Garant für spannende Unterhaltung gilt und eine große Fangemeinde hat, wird dieser Roman, auch seiner Aufmachung und seines Themas wegen, sicher oft ausgeliehen werden.

Barbara Nüsgen-Schäfer

Barbara Nüsgen-Schäfer

rezensiert für den Borromäusverein.

Blind date

Blind date

Joy Fielding ; aus dem Amerikanischen von Kristian Lutze
Goldmann (2019)

476 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 599472
ISBN 978-3-442-31435-5
9783442314355
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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