Kiki
Die neunjährige Antje zieht mit ihrer Familie aufs Land, wovon sie zunächst nicht so begeistert ist. Das ändert sich, als sie Kiki kennenlernt, in deren Familie es kreativ zugeht: Im Wohnzimmer stehen märchenhafte Sessel und an den Wänden hängen selbstgemalte Bilder. So beginnt auch Antje in ihrem Zimmer eine Bilderwand zu gestalten, und sie genießt die kreativen Spiele mit Kiki. Als sie einmal beide mit Fieber im Bett liegen müssen, schicken sie sich gegenseitig Krankenpäckchen. In einem findet Antje eine aus Gras geflochtene Strohkugel, in der etwas eingeschlossen ist. Antje möchte die Kugel nicht zerstören und hebt sie sorgfältig auf. Anhand dieses geheimnisvollen Geschenks rollt die nun erwachsene Erzählerin ihre Erinnerungen an das gemeinsame Jahr auf, das so plötzlich endete. Und auch als Erwachsene will sie das Geheimnis der Kugel als Erinnerung bewahren, als Vorfreude, "noch etwas von Kiki zu bekommen". - Sehr eindrucksvoll, wie Antje Damm die Kinderfreundschaft beschreibt und dabei den Umgang mit dem Tod nicht ausspart. Die mit vielen Preisen ausgezeichnete Autorin hat ihr Buch mit burschikosen Zeichnungen in Pastellfarben selbst illustriert. - Zum Selberlesen geeignet und auch zum Vorlesen empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Kiki
Antje Damm
Hanser (2012)
77 S. : Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8