Picknick im Dunkeln

"Dick und Doof" einmal ganz anders; der dickleibige Thomas von Aquin trifft auf den vermeintlich "doofen" Komiker Stan Laurel. Sie befinden sich in totaler Finsternis und ertasten mühevoll einen Weg ins Licht. Zwischen beiden entwickelt sich ein Dialog Picknick im Dunkeln über Lebenssinn, Erkenntnis und Wahrheit. Zwar trennen sie gut 700 Jahre irdischer Geschichte, aber die Grundfragen sind zeitlos. Thomas erfährt im Gespräch viel über Film, unbekannte Kontinente wie Amerika etc. Stan erhält dabei Kenntnis über aristotelische Philosophie, Erkenntnistheorie, Theologie und das Leben des Thomas. Beide profitieren voneinander und finden schließlich aus dem Dunkel heraus. Markus Orths inszeniert eine spannende Begegnung, die er einerseits witzig, andererseits fundiert und extrem kenntnisreich erzählt. Lesende bekommen eine großartige Einführung in Thomas Philosophie und zugleich Hintergrundwissen über die Komikergestalt Stan Laurel, der alles andere als "doof" ist. - Eigentlich schreibt Orths keinen Roman, sondern eine sehr lesenswerte Abhandlung zu den Grundfragen des menschlichen Lebens: Woher komme ich, wohin gehe ich? Zunächst müssen Lesende sich in das Buch etwas einlesen, aber dann packt "Picknick im Dunkeln" und fasziniert als "unerhörte Begegnung". Für nachdenkliche Leser/-innen und Literaturgesprächskreise unbedingt empfehlenswert.

Frank Müller

Frank Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Picknick im Dunkeln

Picknick im Dunkeln

Markus Orths
Carl Hanser Verlag (2020)

236 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 944438
ISBN 978-3-446-26570-7
9783446265707
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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Auszeichnung: Roman des Monats