Königsmörder

In den 1640er und 1650er Jahren wird England von Religionskriegen erschüttert; die Puritaner unter der Führung von Oliver Cromwell besiegen in mehreren blutigen Schlachten die Aufgebote der königlichen Truppen. Zu guter Letzt wird König Charles I. hingerichtet; England erhält eine republikanische Regierungsform, die streng nach religiösen Richtlinien ausgerichtet ist. Nach dem Ende des Lordprotektors Cromwell und seinen puritanischen Unterstützern wird die Monarchie wieder institutionalisiert; der Sohn von Charles I., Charles der II. wird der neue König. Er erlässt mit der Akte der Verzeihung ein Generalpardon für alle, die am Bürgerkrieg beteiligt waren. Ausgenommen sind die Königsmörder, also alle, die das Urteil zur Enthauptung von Charles I. unterzeichnet haben. Davon sind viele flüchtig; teilweise im europäischen Ausland, manche aber auch in den Kolonien in Nordamerika. Während die meisten der in Europa Flüchtigen früher oder später gefangen oder von englischen Agenten ermordet wurden, gelangten die Offiziere Whalley und Goffe nach Boston, wo sie von Gesinnungsfreunden Hilfe bekamen. In London wird der Menschenjäger Richard Nayler mit der Suche nach den Flüchtigen beauftragt. Er findet heraus, dass die Offiziere in Neu-England sind, doch erst bald 20 Jahre später gelingt es ihm, Goffe ausfindig zu machen. Whalley ist unterdessen gestorben, und die Konfrontation mit Goffe verläuft anders, als Nayler sich das vorgestellt hatte. - Dieser Roman, laut dem Autor eine "fantasievolle Neuschöpfung einer wahren Geschichte", birgt sehr viele Details über den geschichtlichen Abschnitt aus dem 17. Jh. in England und die Verhältnisse in den Kolonien in den Gegenden südlich von Boston. Die meisten der vielen gut dargestellten Protagonisten sind historisch verbürgt. Das trifft allerdings nicht auf eine der Hauptfiguren, Richard Nayler, zu. Das Buch liest sich gut und unangestrengt, wie viele andere dieses Autors. Breit empfohlen.