Dictator
Ciceros einst schillerndes Leben liegt in Trümmern. Sich im Exil im hintersten Eck des römischen Reiches befindend, trauert er seiner Vergangenheit und der Republik nach, als sich plötzlich das Blatt wendet und Cicero nach Rom zurückkehren darf, das dank der pöbelnden Meute seines Feindes Clodius von Unruhen beherrscht wird. Mit viel Geschick, einer Portion Mut und natürlich seiner großen Redekunst schafft er es zurück ins politische Leben, das zwischen Größen wie Julius Caesar, Pompeius Magnus und Crassus wirrer nicht sein könnte. - Die Frage nach dem Ende Ciceros und der Römischen Republik hat die Geschichte zwar bereits beantwortet, trotzdem könnte es nicht spannender und authentischer wiedergegeben werden als hier. Mit diesem letzten Band ist Robert Harris ein fulminanter Abschluss seiner Cicero-Trilogie gelungen (zul. "Titan", MedienNr. 314675). Aus der Sicht des Sekretärs Tiro geschrieben, regelmäßig untermauert mit Textauszügen historischer Quellen, dürften selbst Althistoriker ihr Vergnügen in diesen drei biografischen Politthrillern finden. Wie schon zuvor versteht es Harris, den Leser so in die antike Welt eintauchen zu lassen, dass er nicht mehr an die Oberfläche zurückkehren möchte. Die perfekte Synthese von Fiktion und historischen Fakten. Hervorragend! (Übers.: Wolfgang Müller)
Sonja Hochhausen
rezensiert für den Borromäusverein.
Dictator
Robert Harris
Heyne (2015)
524 S. : Kt.
fest geb.