Familie am Tisch
Auch junge Eltern verfallen in selbst erlebte Schemata, um dem heranwachsenden Kind Benehmen am Tisch beizubringen und es zum Probieren und Essen zu animieren. Sie wollen nur das Beste, Gesündeste für ihr Kind, kommentieren dessen Gebaren aber oft so, dass es sich fehlerhaft, nicht angenommen fühlt. Dies kann der hektischen Situation des Alltags oder einer besonderen Tischrunde mit Gästen entspringen. Niemand ist vollkommen, auch die Eltern nicht! Die gemeinsame Mahlzeit ist der Mikrokosmos des Familienlebens. Das Kind lernt sehr viel durch Beobachtung der Eltern, wie sie das Essen und die gemeinsame Zeit am Tisch genießen oder durch die Auseinandersetzung mit Fehlverhalten, vielleicht auch durch die Diskussion über schwelende Konflikte belasten. Als Familientherapeutin im Sinne Jesper Juuls plädiert Christine Ordnung für ein partnerschaftliches Miteinander - auch am Tisch -, das Verboten und Anweisungen keinen Raum lässt und mit 11 Benimmregeln, wohlgemerkt für Eltern, eine bessere Situation bei Tisch schaffen kann. - Gut lesbar mit vielen Beispielen, die Wiedererkennungswert haben. Als Ergänzung in großen Beständen geeignet.
Margit Düing Bommes
rezensiert für den Borromäusverein.
Familie am Tisch
Christine Ordnung mit Georg Cadeggianini
Kösel (2023)
208 Seiten : Illustrationen
kt.