Was ans Licht kommt

Bei der Polizei im südschwedischen Halmstadt meldet ein anonymer Anrufer, dass er eine Frau vergewaltigt habe, und dass er es wieder tun werde. Der Polizist Sven Jörgensson fährt zu dem vom Täter genannten Ort und findet eine schwer verletzte Frau. Er bringt sie ins Krankenhaus; auf dem Weg dorthin stirbt sie. Es ist die Nacht des 28. Februar 1986, in der in Stockholm Ministerpräsident Olof Palme ermordet wurde. In ganz Schweden herrscht Alarmstimmung und Jörgensson ist erstmal mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Die Ermittlungen werden erst intensiviert, als der Täter Jörgensson anruft und erklärt, er habe eine weitere Frau entführt, die man nie mehr finden werde. Jörgensson arbeitet wie besessen an dem Fall. Die Familie, vor allem der damals noch jugendliche Sohn Vidar, bekommen das Trauma des Vaters mit. Jörgensson meint Jahre später den Täter gefunden zu haben und übt Selbstjustiz. Jahrzehnte später stößt ein aus der Hauptstadt heimgekehrter Journalist auf die Geschichte. Er recherchiert in den zugänglichen Unterlagen. Zeitungsarchive und Befragungen von Zeitzeugen ergeben aber allmählich ein Bild, das so gar nicht mit der ursprünglichen Lösung übereinstimmt. Er wendet sich an Vidar Jörgensson, der auch Polizist geworden ist. - Diese Geschichte von Selbstbetrug, von der Jagd nach der Wahrheit, nach der Suche nach Gerechtigkeit ist ein sehr vielschichtiger Roman mit diversen Facetten. Eine sehr gute Beschreibung der Situation und der Stimmung in Schweden nach dem Mord an Palme, sehr gute Charakterisierungen der zahlreichen Protagonisten in einem Stil, der sowohl eindringlich als auch anschaulich ist. Das Buch ist trotz der vielen psychologischen Einlassungen spannend und wartet mit einem überraschenden Schluss auf. Bestens empfohlen.