Unter Wölfen
Kip, Leslie und Kira begeistern sich für Heavy Metal Musik. Alle drei haben Probleme, mit ihrem Leben zurechtzukommen. Sie stammen aus zerrütteten Familien. Leslie leidet außerdem als homosexueller Afroamerikaner unter Ausgrenzung und Rassismus.
Kira muss familiäre Gewalt erfahren und Kip neigt selbst zu gewalttätigen Ausbrüchen. Die drei gehen nach Los Angeles, doch ihre Probleme werden sie auch dort nicht los. Leslie überlebt nur knapp eine Überdosis Heroin, während Kip und Kira sich gegenseitig Stabilität zu geben versuchen. Bei einem Europatrip taucht Kira jedoch endgültig in eine von Gewalt und Macht geprägte Szene ab. Als über ein Jahr später Interpol nach ihr fahndet, begeben sich auch Kip und Leslie auf die Suche und befreien sie aus der Gewalt eines Mannes, der wie ein finsteres Wesen in einem Wald in Norwegen lebt. – Wrays Roman zeigt schonungslos eine Gruppe Jugendlicher, die sich in ihren Ängsten und Sehnsüchten verliert. Die Figuren sind authentisch gezeichnet und prägen mit ihren Gefühlen und Entscheidungen konsequent die Handlung. Ein Roman, der seine Leser:innen in die Abgründe von Gewalt und Selbsthass führt und im Verlauf mehr und mehr Züge eines finsteren Märchens annimmt.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Unter Wölfen
John Wray ; aus dem Englischen von Bernhard Robben
Rowohlt (2024)
474 Seiten
fest geb.