Bin noch da

Zwanzig Jahre hat Moritz seine Eltern nicht mehr gesehen. Seit er mit 18 von zu Haus geflohen ist, hat es keinen Kontakt mehr gegeben. Umso überraschter ist er, als sein alter Vater plötzlich in seinem kleinen Café das "Schöne Leben" auftaucht. Bin noch da Vor drei Monaten ist seine Mutter gestorben. Der Vater kommt allein nicht zurecht, hat Schmerzen am ganzen Körper und einen unaussprechlichen Wunsch. Er möchte, dass Moritz ihm dabei hilft, aus dem Leben zu scheiden. Moritz lebt mit seiner Freundin und dem gemeinsam Sohn Elias zusammen. Nach dem Auszug aus dem Elternhaus hat er versucht, seine Herkunfts-Familie zu vergessen. Nun kommen verdrängte Erinnerungen hoch: an den stets schlecht gelaunten Vater, von Unzufriedenheit zerfressen, an die tatenlose Mutter und die hilflose kleine Schwester Nina. Nachdem der Vater sich vor ein Auto werfen wollte, nimmt Moritz Kontakt zu Nina auf, die er seit Jahren in Amerika wähnt. Beide versuchen eine Annäherung an den Vater, doch die Verletzungen sitzen tief. - Der Regisseur und Autor Sven Stricker erzählt dialogreich und mitunter humorvoll davon, was Familie bedeuten kann und verdeutlicht, wie Familiengeheimnisse ein ganzes Leben prägen können. Gerne empfohlen.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Bin noch da

Bin noch da

Sven Stricker
Rowohlt Polaris (2020)

rororo ; 00195
447 Seiten
kt.

MedienNr.: 601825
ISBN 978-3-499-00195-6
9783499001956
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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