In der Schlinge des Hasses

Ein Krimi ist das eigentlich nicht, denn was passiert, ist für den Leser/-innen wenig überraschend. In einem Erzählstrang berichtet ein Junge von seinem Elternhaus: ein autoritärer Vater, der einen richtigen Mann aus ihm machen will, der Härte In der Schlinge des Hasses zeigen soll und keine Tränen. Eine Mutter, die sich gegen ihren gewalttätigen Mann nicht wehrt, aber darüber zur Alkoholikerin wird. Der zweite Erzählstrang handelt von dem erwachsen gewordenen Jungen, Jurastudent und Mitglied einer schlagenden Verbindung. So richtig wohl oder angenommen fühlt er sich dort aber nicht, aber sein Hass auf Ausländer wächst heran und macht sich auf mörderische Weise Luft. Selbst die Frauen, von denen er sich angezogen fühlt, können ihn nicht von diesem Hass erlösen. - Ein bedrückendes Szenario aus der Perspektive eines jungen Menschen, der in ein menschenverachtendes Fahrwasser gerät. Das Buch wurde mit dem österreichischen Krimipreis 2022 ausgezeichnet, harte Kost, aber empfehlenswert.

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

In der Schlinge des Hasses

In der Schlinge des Hasses

Herbert Dutzler
Haymonverlag (2022)

346 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611013
ISBN 978-3-7099-8102-3
9783709981023
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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