Verwesung
Als vor acht Jahren die Leiche von Tina Williams gefunden wurde, gesteht Jerome Monk vier Morde und bietet an, die Polizei zu den weiteren Gräbern in den Sümpfen von Dartmoor zu führen. Doch die Suche endet in einem Desaster. Acht Jahre später bricht Monk aus dem Gefängnis aus und David Hunter, ein Forensiker, der damals an der Suche beteiligt war, erhält einen ominösen Anruf von Sophie Keller, die damals als Psychologin ebenfalls bei der Suchaktion dabei war. Als sie brutal überfallen wird, bleibt Hunter trotz einiger Zweifel bei ihr in dem abgelegenen Häuschen in Dartmoor - und wen wundert's: Monk hat die beiden längst ins Visier genommen. Eigentlich geht's bei Beckett um Leichen, so auch der Einstieg mit 1-2-8, den Ziffern des Zerfalls - aber das war's dann auch schon. Keine Fäulnisfachsimpeleien und keine Knochenkocherei. So wäre eine wörtlichere Übersetzung des englischen Titels 'The Calling of the Grave' bezeichnender gewesen. Leider wirkt die Geschichte konstruiert und Hunter tappt in die offensichtlichsten Fallen, die ein wahrhaft monströser Mörder ausgelegt hat. Also: Wer einen Autopsie-Thriller erwartet, wird enttäuscht sein; die Liebhaber klassischer Suspense-Thriller kommen jedoch auf ihre Kosten. Für alle Bestände geeignet. (Übers.: Andree Hesse)
Jutta Weber
rezensiert für den Borromäusverein.
Verwesung
Simon Beckett
Wunderlich (2011)
443 S.
fest geb.