Auf der Suche nach der verlorenen Seele
Was denn die menschliche Seele eigentlich ist, wo man sie findet und wie man sie pflegt, dazu gibt der Autor, ein promovierter Theologe und diplomierter Psychologe sowie Leiter des Recollectio Hauses der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach, umfassend Antwort. Dabei zieht er u.a. Koryphäen wie C.G. Jung (1875 -1961) oder Matthew Fox (*1940) zurate, deren Aussagen zum Thema weltweite Anerkennung gefunden haben, und gibt Einsichten aus der Bibel. Auch nach 16 Jahren (die Erstausgabe der weder erweiterten noch ergänzten Neuausgabe datiert auf das Jahr 1999 zurück) ist die "Suche nach der verlorenen Seele" von Wunibald Müller noch hochinteressant. Sie umfasst acht Teile, die Überschriften tragen wie "Die Seele als Antriebskraft unserer Selbstverwirklichung und Menschwerdung", "Die Seele in der Depression", "Die Seele in der Liebe und im Sich-Verlieben", "Die Seele in der Sexualität", "Die Welt-Seele" usw. Der Autor plädiert dafür, die Seele zu pflegen, indem der Mensch sein Leben annimmt und in jedem Augenblick schätzt, sich als soziales Wesen begreift und die Gemeinschaft sucht. Wer in dem handlichen Büchlein zu lesen weiß, wird viele Überlegungen finden, die ihn inspirieren können. Ein moderner, weiterführender Titel zum Thema, ein großer Gewinn.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Auf der Suche nach der verlorenen Seele
Wunibald Müller
Topos plus (2015)
Topos-Taschenbücher ; 1019
198 S.
kt.