Spionieren ist (k)ein Kinderspiel

Dass man Kindern aber auch nichts zutraut! May möchte Spionin werden, weil sie die Welt retten will, und weil es Helden braucht in einem Krieg. Aber von den Erwachsenen ausgeschlossen, muss sie sich auf eigene Faust aufmachen und ein Rätsel lösen, das all ihre Fähigkeiten fordert. Zusammen mit Eric erschleicht sie sich, als Evakuierte getarnt, Zutritt zu Elysium Hall, dem Haus, von dem aus angeblich mit den Nazis kooperiert wird. Allerdings hat sie nicht mit Fionnualla, der Enkelin der Hausherrn, gerechnet. Argwöhnisch beäugt die die beiden Fremden und legt ihnen Steine in den Weg. Wenn May Erfolg haben will, muss sie sich mit der Konkurrentin verbünden. Schafft sie das? Und gelingt es ihr, den Verräter zu enttarnen? - Ein Buch zum Auf-einmal-Durchlesen. Robin Stevens schafft es, das Thema Zweiter Weltkrieg in einen Krimi für ältere Kinder und Jugendliche zu verpacken, ohne Zeigefinger und Anklagen, ohne zu viel Vorwissen zu fordern. Der Krieg tritt in den Hintergrund im Alltag dreier Kinder, die in dieser Situation ihre Fähigkeiten des Forschens, Nachfragens und Beobachtens zeigen können. Die Heldin May entpuppt sich als Identifikationsfigur, sowohl auf der Ebene "Spionin" als auch auf der Ebene der Sozialkompetenz: wie gehe ich mit Menschen um, die ich nicht leiden kann? - Ein Wörterbuch am Ende des Bandes und ein Nachwort der Autorin zum Setting der Geschichte braucht eventuell die Unterstützung Erwachsener bei jüngeren Kindern. Vielleicht sollte bei der Ausleihe auf den Hintergrund Zweiter Weltkrieg hingewiesenen werden. Wann kommt die Fortsetzung dieser netten Detektivgeschichte?