Spinderella
Auf dem Waldboden tummeln sich je drei Ameisen jedes Spielers. Jeder versucht als erster, seine drei ins Ziel zu bringen. Dabei müssen sie die gefährliche, wahlweise 10 bis 15 Schritte lange Strecke überwinden, nach Vorgabe der Würfel. Die Gefahr lauert vom Dach des Waldes, schnell und einfach aufgebaut und mit drei Spinnen bestückt. Der Clou ist der Mechanismus, bei dem die beiden Spinnenbrüder Roberto und Klaus würfelgesteuert zwischen den Punkten des oberen Spielplans bewegt werden. Dabei bewegen sie ihre Schwester Spinderella mit. Die hängt an ihrem Faden unterhalb des Blätterdaches und schwebt mal höher, mal tiefer über den Ameisen. Zack, hat sie mit ihrem Magneten einen der kleinen Krabbler gefangen. Der muss dann zurück auf Start. Außerdem gibt es einen ebenfalls durch ein Würfelergebnis aktivierten Baumstumpf. Darauf können sich Ameisen transportieren lassen, wenn sie ganz oben sitzen. Allerdings sind sie dann auch viel näher an der Spinne. Oder sie können drunter versteckt werden, können sich aber nicht mehr bewegen. Das Spiel hat hohen Aufforderungscharakter für alle Altersgruppen und bietet einfache taktische Überlegungen. Diese Eigenschaften haben dem Spiel den Preis zum Kinderspiel des Jahres 2015 eingebracht. Das Spielmaterial ist robust und pfiffig und weitgehend unproblematisch. Nicht so glücklich sind einige Materialdetails. (Beim Würfeln des schwarzen Spinnensymbols wird der weiße Zahlenwürfel verwendet, beim Würfeln des weißen Ameisensymbols der braune. Und der Baumstumpf, merkwürdigerweise Borke genannt, wird mit dem Blattsymbol auf dem Würfel aktiviert. Die beiden Spinnenbrüder auf dem Dach des Waldes dürfen sich frei zu den roten Punkten bewegen, es ist aber ein Netz eingezeichnet, das die Kinder immer wieder als Laufstraße verwenden.) Aber wegen der Auszeichnung zum Spiel des Jahres und der pfiffigen Spielidee wird Spinderella seine Interessenten finden.
Lotte Schüler
rezensiert für den Borromäusverein.
Spinderella
Roberto Fraga. Ill.: Doris Matthäus
Zoch (2014)
Zoch zum Spielen
1 Spiel (10-tlg. Spielplan, Borke, 12 Ameisen, 3 Würfel, 3 Spinnen, Anl.)
Spiel
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6