Erbsünde

Matt Hill wächst in Wales als Sohn eines Baptistenpfarrers auf, seine Mutter ist Hausfrau. Jeden Sonntag muss er in die Kirche und sich die leidenschaftlichen Predigten seines Vaters von Liebe und Vergebung anhören. Zu Hause ist davon nichts zu spüren, Erbsünde Matt und seine drei Geschwister haben eine furchtbare Kindheit. Da streitet der Pfarrer ständig mit seiner Frau, schreit sie an, sie solle ihm aus den Augen gehen und schließt sich in seinem Arbeitszimmer ein. Mrs. Hill ist auch nicht die liebevolle Mutter, sondern im Gegenteil ständig schimpfend über die Zerstreuungen ihrer Kinder, deren Popmusik sie als Teufelszeug bezeichnet. Matt wendet sich mit zunehmendem Alter immer mehr vom Glauben, den ihm seine Eltern eingetrichtert haben, ab. Mit Anfang 20 wird er fanatischer Atheist. Er wird drogensüchtig, macht Entziehungskuren. Nach über einem Jahr drogenfrei greift er wieder zum Heroin. Er kommt in eine christliche Reha-Klinik und die Fürsorge christlicher Therapeuten bringt ihn wieder zum Nachdenken über das Christsein. Matt befindet sich ständig in einer Situation zwischen Verderben und Erlösung, fühlt sich als Versager, ekelt sich vor sich selbst, gibt aber seinen Kampf gegen die Sucht und den Versuch, ein lebenswertes Leben aufzubauen, nie auf. - In seinem gnadenlos ehrlichen autobiografischen Werk hat der Journalist Matt Rowland Hill schonungslos seine grenzüberschreitenden Erfahrungen als Drogensüchtiger aufgearbeitet. Der Autor beeindruckt in seiner packenden Lebensgeschichte mit brillanter Sprache und tiefen Einblicken in seine Seelenlage. Für problembewusste Leserinnen und Leser psychologisch motivierter Darstellungen ist dieses Buch in jedem Fall lesens- und nachdenkenswert.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Erbsünde

Erbsünde

Matt Rowland Hill ; aus dem Englischen von Malte Krutzsch
Kein & Aber (2023)

351 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613828
ISBN 978-3-0369-5006-8
9783036950068
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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