Zola Jackson

Ende August 2005 fliehen die Einwohner New Orleans' vor dem Hurrikan Katrina. Die pensionierte schwarze Lehrerin Zola weigert sich jedoch, ihr Haus zu verlassen. Zu viele Erinnerungen sind mit ihm verbunden. Hier wuchs ihr unehelicher Sohn Caryl auf, Zola Jackson dessen Vater ein Weißer ist. Zola verschweigt seine Identität beharrlich. Trotz der spürbaren Verachtung der Nachbarn kämpfte die Lehrerin für Caryl. Er besuchte eine Eliteuniversität und schrieb eine herausragende Doktorarbeit. Vor ihm lag eine glänzende Karriere. Doch er entschied sich nicht für eine Dozentur in Harvard, sondern blieb bei Troy, den er seiner entsetzten Mutter vorstellte. Zola hatte große Probleme mit der Homosexualität ihres Sohnes. Eines Tages starb Caryl an Krebs. Während heftige Böen am Haus rütteln, hängt Zola ihren traurigen Erinnerungen nach und verleibt sich abwechselnd Bier und Bourbon ein. Als zwei Deiche brechen, folgt dem Hurrikan eine verheerende Flut. Das Wasser steigt stündlich. Leichen treiben bereits durch die Straßen und Fernsehteams kreisen in Hubschraubern über dem Haus. Zola flieht mit ihrem treuen Hund Lady bis unter den niedrigen Dachfirst. Als es fast zu spät ist, wird Lady zum Lebensretter. Aber auch Troy taucht nach Jahren wieder auf und es kommt endlich zur Versöhnung. - Der Roman liefert ein erschütterndes und zugleich berührendes Porträt einer mutigen und kämpferischen, aber auch scharfzüngigen und sturköpfigen Frau. Es ist zugleich ein Appell für mehr Toleranz gegenüber den Mitmenschen. Gern empfohlen. (Übers.: Xenia Osthelder)

Birgit Fromme

Birgit Fromme

rezensiert für den Borromäusverein.

Zola Jackson

Zola Jackson

Gilles Leroy
Kein & Aber (2011)

175 S.
fest geb.

MedienNr.: 345041
ISBN 978-3-0369-5585-8
9783036955858
ca. 18,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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