Keine Experimente
Nach einer eher frustrierenden Kindheit mit einem Vater, der die meiste Zeit im Gasthaus verbrachte, und einer Mutter, die außerhalb ihrer Familie ihr persönliches Glück suchte, schafft Frederik eine steile Karriere in der konservativen Partei.
Nun lebt er als Abgeordneter in Berlin, während seine Frau Julia mit den beiden Kindern im heimischen Sauerland geblieben ist. Jedes Wochenende gibt es ein begeistertes Wiedersehen und die Familie genießt den sozialen Aufstieg. Doch als Frederik mit Liane Berg, einer überzeugten Feministin, in einer Podiumsdiskussion zusammentrifft, in der die beiden sein Lieblingsthema, die Familienpolitik, aus ihren konträren Betrachtungsweisen darlegen sollen, verliert Frederik die Kontrolle über sein Leben. Er lässt sich auf die junge Frau ein und fühlt sich von ihr derart angezogen, dass er seine eigenen Grundsätze vergisst und sein Familienglück aufs Spiel setzt. - Klar und eindrucksvoll, mit viel Humor und Sympathie für das konservative Umfeld und den selbstbewussten und ehrlichen Protagonisten, führt uns der Autor in den Dschungel sich widersprechender Prinzipien.
Lili Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Keine Experimente
Markus Feldenkirchen
Kein & Aber (2013)
398 S.
fest geb.