Leute wie wir
Osnat und Dror ziehen mit ihren beiden Töchtern ins Viertel Drei-Fünf. Das Haus ist für Tel Aviver Verhältnisse noch bezahlbar, die Gegend vernachlässigt, doch im Kommen. So hofft Osnat es jedenfalls. Doch erste Streitigkeiten mit dem Nachbarn, ein zerbeulter Briefkasten, ein vermeintlicher Einbruch zehren an Osnats Nerven. Dazu kommen Zweifel an Dror, der ein Programm zum Schutz von Minderjährigen im Internet erschafft und dafür täglich Pornos schaut. - Noa Yedlin lässt die Spirale immer enger werden, äußere Konflikte ziehen sich immer weiter ins Innere hinein. Dabei stellt sich die Frage: Was stimmt, was ist Paranoia? Welche Vorurteile herrschen? Wo entdeckt man sich selbst wieder? Ein sarkastischer, aber auch verstörender Roman.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Leute wie wir
Noa Yedlin ; aus dem Hebräischen von Markus Lemke
Kein & Aber (2021)
366 Seiten
fest geb.