Zweiklang
Nach dem Tod seiner Mutter ist der Jugendliche Torleif vom ländlichen Norwegen auf ein musisches Internatsgymnasium in die Stadt gewechselt. Dort wird seine musische Begabung gefördert und er hat endlich tolerante Freunde gefunden. Denn er ist schwul,
was in seiner Familie keiner weiß und wohl auch nicht verstehen wird. Als sein geliebter Großvater erkrankt, kehrt er nach zwei Jahren Abwesenheit ins Dorf zurück, um ihn zu betreuen. Mit dem alten Geigenbauer verbindet den Enkel die Liebe zur Musik für die traditionelle Hardangerfidel. Mit dem wortkargen Vater und dem älteren Bruder gibt es wenig Gemeinsames. Auch die alten Schulfreunde leben in einer anderen Welt. Als er in der dörflichen Musikschule den japanischen Musiker Horimyo kennenlernt und sich schockverliebt, spitzt sich die Situation um sein Outing zu. Doch er beweist Mut, wenn auch mit weichen Knien, und steht zu seiner neuen Liebe. – Eine Hommage an die traditionelle norwegischen Folk-Musik um die Hardangerfidel, verwoben mit der einfühlsamen Outing-Geschichte eines jungen Mannes nach dem schmerzlichen Verlust seiner Mutter auf der Suche nach seinem Weg. Nicht nur für die Abteilung „queer“ empfehlenswert. Zum Buch gibt es eine Spotify Playlist.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.

Zweiklang
Elin Hansson ; aus dem Norwegischen von Meike Blatzheim und [einer weiteren]
Arctis (2025)
316 Seiten
fest geb.