Die Geschichte von Elenis Konfetti
Eleni lebt in (irgend-) einem typisch griechischen Dorf, dessen hübsche weiße Häuser an einem Berghang liegen. Das kleine Mädchen fragt ihre Oma, warum weiter unten plötzlich so viele Leute in hoch eingezäunten Zelten campieren, obwohl es doch gerade sehr viel geregnet hat. Oma erklärt ihr, dass diese Menschen aus ihrer Heimat geflohen sind, weil dort Krieg herrscht und sie auf ein besseres Leben für ihre Kinder hoffen. Eleni will sofort helfen, mit Blumen und Marmeladen. Sie ärgert sich über die resignierte Antwort, dass sie nicht wirklich etwas tun können. Schließlich packt Oma aber doch einen Korb und geht mit ihr zu dem Flüchtlingslager, wo ein Mädchen hinter dem Zaun steht und sie, trotz der erbärmlichen Umstände, freundlich anlächelt. Bedrückt gehen Eleni und Oma nach Hause und beginnen noch in derselben Nacht, ganz viele Zettelchen zu schneiden, auf denen sie um Hilfe für die Geflüchteten bitten. Diese Idee fußt auf dem Bild, mit dem Oma ihrer Enkelin erklärt hat, wie Menschen gleich vom Wind verwirbelten Konfetti überall auf der Erde geboren werden und dass man nichts dafür kann, wo. So verteilen sie also ihre Konfetti-Zettel im ganzen Dorf und es ist einfach wunderbar, wie viele Nachbarn davon berührt sind und, jeder nach seinen Möglichkeiten, helfen wollen, Freude in das Lager zu bringen. - Das Besondere an diesem Buch ist, dass es eigentlich auf den Fragen, Gedanken und Ideen des 4-jährigen Jonas Leidig basiert, dessen Mutter Daniela daraus eine Geschichte macht, die sich absolut kindgemäß dem schwierigen, in den Medien allgegenwärtigen Flüchtlingsthema widmet. Die in Aquarell gehaltenen Illustrationen begleiten den Text weitgehend freundlich, dennoch verdeutlichen sie die Not der Menschen in einem Lager. Vor allem die eingefügten Strich-Zeichnungen des Kindes geben Anlass zum Gespräch. Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die sich mit Kindern an einem Hilfsprojekt beteiligen -, oder ein solches angehen wollen, denn genau das ist das Anliegen dieses Buches: Es nimmt den spontanen, kindlichen Drang helfen zu wollen ernst und zeigt, dass dies auch mit in vielen kleinen Schritten möglich sein kann.
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Geschichte von Elenis Konfetti
Jonas Leidig & Daniela Leidig
minedition (2021)
[36] Seiten : überwiegend farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3