Die hellen Tage

Die in einem nahe Heidelberg gelegenen Städtchen aufgewachsenen Aja, Seri und Karl verbindet eine stabile Freundschaft. Was hat sie in den 1960er Jahren zusammengebracht? Suchten sie die Nähe Évis, Ajas Mutter, deren unkonventioneller Lebensstil Die hellen Tage ihnen genügend Raum für Träume bot? War sie den vom Schicksal benachteiligten Kindern eine einfühlsame Trösterin? In den Erinnerungen Seris, die als Ich-Erzählerin vergangene Ereignisse ordnet und hinterfragt, konzentriert sich das Geschehen auf die außerhalb des Ortes in einem Gartenhaus lebende mütterliche Freundin. Mit der aus Ungarn stammenden ehemaligen Zirkusartistin Évi porträtiert Zsuzsa Bánk (Jahrgang 1965) eine Protagonistin, die aufgrund ihrer Spontanität und Hilfsbereitschaft zu den Sympathieträgern des Romans gehört. In bilderreicher, rhythmischer, melodiös klingender Sprache erzählt die Autorin von den fundamentalen Dingen des Lebens: Vertrauen und Verrat, Erwartung und Enttäuschung, Wiederkehr und Abschied. Die innige warmherzige Anteilnahme, mit der die in Frankfurt am Main beheimatete Schriftstellerin die Lebenswege ihrer Protagonisten begleitet, animiert die Leser, eigene Emotionen zuzulassen. - Der trotz seiner Seitenstärke empfehlenswerte Roman über das Erwachsenwerden in einer nach Harmonie strebenden Gemeinschaft ist ein Mut machendes Buch. Zustimmende Resonanz ist ihm zu wünschen.

Kirsten Sturm

Kirsten Sturm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die hellen Tage

Die hellen Tage

Zsuzsa Bánk
S. Fischer (2011)

540 S.
fest geb.

MedienNr.: 341629
ISBN 978-3-10-005222-3
9783100052223
ca. 21,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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