Alles was ich bin
Anna Funder lässt ihre Erzählung am Tag der Machtergreifung Hitlers in Berlin beginnen, die ein junges, unbeschwertes Paar inmitten ihres Alltags- und Liebeslebens überrascht. Ausgehend von diesem Anker werden nun mittels Rückblicken und Vorausschauen die Bewegungen gegen den Nationalsozialismus im Untergrund um die beeindruckende Persönlichkeit Ernst Toller und das Berliner Leben der 20er Jahre bis nach Kriegsende aufgerollt. Im Mittelpunkt stehen die Frauen, denen Ernst Toller in besonderer Weise verbunden war und die Fokus der verschiedenen Erzählstränge sind. Folgt man der Erzählerin konzentriert nach Berlin, London und New York und lässt sich auf die Zeitreisen ein, beginnt ein erlesbares Abenteuer durch einen aufwühlenden Teil der deutschen Geschichte. Mit einem sehr runden und nachdenkenswerten Bild jener Tage wird dieses Buch noch länger im Gedächtnis seiner Leser haften bleiben. Nicht nur konzeptionell, sondern auch sprachlich ein Kunstwerk. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Reinhild Böhnke)
Christine Vornehm
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Alles was ich bin
Anna Funder
S. Fischer (2014)
427 S.
fest geb.