Sterben in Deutschland
Dieses Buch überzeugt durch seine einfühlsame Sprache, beeindruckenden Beispiele und tiefgründige Argumentation. Der Autor entwirft mit seinen zugleich anregenden wie aufregenden Ausführungen eine offene Kultur des würdevollen Umgangs mit dem
Tod, dem Sterben und den gesundheitlichen Grenzen. Hierbei nimmt er als Soziologe die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen angemessen in den Blick und stellt bisherige Kritik, Klagen und Konzepte kompetent in Frage. Die Beispiele des Buches aus vergangenen Zeiten und gegenwärtigen Situationen führen vor Augen, wie leichtgläubig sterbende Menschen (!) unmenschlich behandelt, bedrängt und aus dem Alltag verdrängt werden. Heilsam sind da die differenzierenden Einsichten gegen diffuse Ängste rund um den Tod. Ein außerordentlich überzeugendes Werk, dessen Inhalt voller Dynamit für gesellschaftliches Umdenken ist!
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.

Sterben in Deutschland
Reimer Gronemeyer
S. Fischer (2007)
294 S.
fest geb.