Im Stein

Clemens Meyer ist bekannt dafür, dass er sich hineinkniet in seine Prosa. Die Kunst, ein Milieu sprachlich und thematisch zu durchdringen, vollbringt der 1977 in Halle geborene Autor auch "Im Stein". Die Handlung spielt in einer gesamtdeutschen Gegenwart Im Stein unter den Dreißig- und Vierzigjährigen, die mit der "Wende" erwachsen geworden sind und im Dunstkreis von Prostitution, Drogen und Nachtleben ihr Glück (ver-)suchen. Es gibt dabei auch einen Mord und ratlose Polizisten, ausgefuchste Spekulanten und redselige Zuhälter. Dieses Milieu einer Halbwelt wird ohne moralische oder satirische Absicht beschrieben. Wie ein Flaneur der Nacht wandelt der Erzähler die Orte der Handlung ab (meist Wohnungen), führt Regie über den Szenenreigen und lässt seine Figuren für sich sprechen. Ein episches Pandämonium unserer Zeit, eine Durchleuchtung des Kundendiensts am Mammon nicht ohne melancholische Momente, ein "roman über unsere welt, rotlicht, wirtschaft, menschen" (so wird der Autor in der Pressemitteilung seines Verlags zitiert). Nicht immer ganz leicht zu lesen, aber von erzählerischer Kraft und zupackender Phantasie. - Für größere Bestände geeignet. (Nominiert für den Deutschen Buchpreis)

Michael Braun

Michael Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Im Stein

Im Stein

Clemens Meyer
S. Fischer (2013)

557 S.
fest geb.

MedienNr.: 575907
ISBN 978-3-10-048602-8
9783100486028
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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