Nacht ist der Tag

Gillian, eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, lernt bei einem Interview den Fotokünstler Hubert kennen. Obwohl sie ihn für einen Phrasendrescher hält, sucht sie weiter den Kontakt zu ihm, lässt sich von ihm sogar nackt fotografieren. Als ihr Mann Nacht ist der Tag diese Fotos findet, droht ihre Ehe endgültig auseinanderzubrechen. Doch auf der Heimfahrt von einer Party verursacht er betrunken einen Unfall, bei dem er stirbt und den sie mit einem entstellten Gesicht überlebt. Durch viele Operationen kann Gillians Gesicht wiederhergestellt werden, aber mit der Fernsehkarriere ist es vorbei, und sie muss ihr Leben völlig neu aufbauen. Sechs Jahre später steckt Hubert in einer schon länger andauernden Schaffenskrise, seine künstlerische Karriere hat sich als Strohfeuer erwiesen, seine Ehe bröckelt. Eine letzte Chance bietet das Angebot einer Ausstellung im Kulturzentrum eines Engadiner Bergdorfes, wo er Gillian wiedertrifft, die als Entertainmentchefin eines Ferienclubs arbeitet. Beide nähern sich erneut einander an, doch Hubert schafft den Ausbruch aus seinem alten Leben nicht, und Gillian sieht das Scheitern dieser Beziehung als Möglichkeit zu einem völligen Neuanfang. - Peter Stamm erzählt diese Geschichte in einer klaren, nüchternen Sprache, der Leser wird in die Lebenskrisen der beiden Protagonisten hineingezogen, ein Happy End gibt es aber nicht. Für literarisch interessierte Leser.

Gudrun Eckl

Gudrun Eckl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Nacht ist der Tag

Nacht ist der Tag

Peter Stamm
S. Fischer (2013)

252 S.
fest geb.

MedienNr.: 575933
ISBN 978-3-10-075134-8
9783100751348
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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