Fang den Hasen
In ihrer Jugend waren Lejla und Sara beste Freundinnen - und das, obwohl sie grundverschieden sind: Lejla, das war die Aufmüpfige, Unangepasste, Unkonventionelle. Sara die Tochter aus gutem Hause, bürgerlich, angepasst. Zwölf Jahre haben sie sich nicht gesehen, Sara hat Bosnien verlassen und ist nach Dublin ausgewandert, um ein besseres Leben zu beginnen. Eines Tages meldet sich Lejla ganz unvermittelt bei Sara und bittet sie, zu ihr zu kommen und mit ihr nach Wien zu fahren, wo ihr Bruder Armin lebt, der für Sara auch eine große Bedeutung hatte. Sara sagt zu und fliegt nach Dubrovnik, wo sie Lejla abholt und mit ihr nach Österreich fährt. Auf der Fahrt dorthin merken beide, dass die Jahre ihrer Kindheit längst verloren sind, dass aber immer noch ein enges Band die beiden so unterschiedlichen Frauen verbindet. - Bastašics Buch ist ein Roman über Freundschaft, das Leben, aber auch die jüngere Geschichte des Balkans, geschrieben in einem ungemein empathischen Stil, mal lyrisch, dann wieder äußerst realistisch, immer aber sehr authentisch. Wer dieses Buch gelesen hat, wird es so schnell nicht mehr vergessen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Fang den Hasen
Lana Bastasic ; aus dem Bosnischen von Rebekka Zeinzinger
S. Fischer (2021)
335 Seiten
fest geb.