Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft
Der Theologe und Dozent nimmt die Vorurteile, Verharmlosungen von Unrecht und das irritierende Selbstbild der bürgerlichen Mitte hinsichtlich ihres Verhältnisses zu Menschen mit Migrationshintergrund in den Blick. In 3 Themenblöcken (Ich liebe dieses
Land, Wer wir sind und Das Ende der Sehnsucht) gelingt es ihm, die Widersprüche des täglichen Umgangs mit als "fremd" empfundenen Menschen aufzudecken. Gerade die hier geborenen Generationen der Kinder fühlen sich trotz Benachteiligungen (wegen Namen, Hautfarbe, Aussehen) Deutsch, ohne dass ihnen eigentlich selbstverständliche Akzeptanz gewährt wird. Auch der unterschiedlich definierte und unklare Begriff der "Leitkultur" wird intensiv diskutiert. - Das gut lesbare, sachliche und informative Sachbuch ist eine wichtige Diskussionsgrundlage. Allen Büchereien sehr empfohlen.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.

Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft
Stephan Anpalagan
S. Fischer (2023)
319 Seiten
fest geb.