Wünschen
Der erste Roman des jungen nigerianischen Schriftstellers erzählt die Geschichte von Obiefuna, ältester Sohn einer Igbofamilie. Als der Vater ihn bei Zärtlichkeiten mit einem Jungen erwischt, schickt er ihn in ein strenges christliches Jungeninternat.
Dort erlebt er die gesamte Bandbreite von Ausgrenzung, Versteckspiel und Mobbing. Nach seinen ersten sexuellen Begegnungen mit Jungen beginnt Obiefuna während seines Medizinstudiums eine Beziehung mit einem älteren Mann. Zu dieser Zeit werden die ohnehin restriktiven Gesetze Nigerias für queere Menschen noch verschärft. Er steht vor der Frage, wie er seinen Traum von Liebe leben kann, ohne sich zu verleugnen. – Ein berührender fast schon dokumentarisch anmutender Roman, der neben der Frage nach dem Umgang mit queeren Menschen in Nigeria auch wichtige weitere Themen wie Politik, Religion und das Verhältnis der ethnischen Gruppen im Land anspricht. Sehr empfohlen.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Wünschen
Chukwuebuka Ibeh ; aus dem Englischen von Cornelius Reiber
S. FISCHER (2024)
319 Seiten
fest geb.