An der Prorer Wiek und anderswo

Auf Rügen begegnet ein Maler einer jungen Frau, die durch ihn hindurchzugehen scheint, und skizziert sie. Bald entdeckt er eine verfallene Villa. Dort beginnt er anders, als zuvor zu malen. Doch kann er damit seinen Galeristen nicht überzeugen. - In einer späteren Geschichte wird diese junge Frau als Geist nicht zur Ruhe kommen. Sie will den Verfall der Ruine aufhalten, kann aber, was bereits tot ist, nicht mehr zum Leben erwecken. - Der Mönch am Meer aus Caspar David Friedrichs berühmten Bild ist plötzlich verschwunden, um die Welt zu erkunden, kehrt jedoch in seinen Bilderrahmen zurück. - Eine siebzehnjährige Schülerin wird ständig gemobbt. Ihr einziger Verbündeter ist ihr Schatten. Auch er kann das Endgültige nicht aufhalten. - In Rom protestiert ein englischer Dichter auf der Spanischen Treppe gegen eine Ehrung durch die Gegenwart, die ihm zu Lebzeiten verwehrt wurde. - Ein Mann besucht die Katakomben. Als ihm die eigene Vergänglichkeit bewusst wird, kann er nicht dort verweilen. - Hartmut Lange ist ein Meister der Novelle. Er erschafft mit knapper Skizzierung und eindringlicher Sprache Figuren und Atmosphäre. Die vorliegenden zehn Geschichten spielen hauptsächlich auf Rügen und in Rom. Sie handeln oft von Menschen, die an ihrer Lebenssituation scheitern, wobei sich die Grenzen zwischen Leben und Tod verwischen. Ein kleines Buch für Momente der Ruhe und stille Abende. Gerne empfohlen!