Blutmond
Winter in Kopenhagen, kurz vor dem erwarteten Erscheinen des so genannten Blutmondes. Die Modewelt feiert ausgelassen. Einer der illustren Gäste wird tot in einem Park aufgefunden, ermordet durch einen vergifteten Cocktail. Zu den dringend Tatverdächtigen gehört Polizeiassistent Jeppe Kørners bester Freund, ein äußerst populärer Schauspieler. - Engberg entführt die Leser*innen in die Welt der Schönen und Reichen, vor allem in deren Abgründe wie Eitelkeit, Gier, Eifersucht und Betrug. Man folgt dem Ermittlerduo Kørner und Werner, das von jeweils unterschiedlichen Sorgen bzw. Nöten geplagt wird, gern durch das winterlich kalte Kopenhagen. Obwohl es nicht bei einem Mord bleibt, ist dieser Krimi kein Thriller im eigentlichen Sinn. Vielmehr werden die verschiedensten Personen und ihre möglichen Beziehungen zueinander beleuchtet. Deswegen mag einem auch die "Actionszene" kurz vor dem Ende recht unnötig erscheinen. Insgesamt ein gut geschriebener, etwas konstruierter, aber durchaus unterhaltsamer Kriminalroman, der zweite aus Katrine Engbergs Feder (vgl. "Krokodilwächter", BP/mp 18/367), den man allen Büchereien, besonders zur Fortsetzung der Reihe, empfehlen kann. (Übers.: Ulrich Sonnenberg)
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Blutmond
Katrine Engberg
Diogenes (2019)
471 S.
fest geb.