Im Reich der Schuhe
Der Debütroman des Bostoner Autors erzählt die Geschichte des 26-jährigen Unternehmersohns Alex Cohen. Sein Vater hat ein Schuhimperium aufgebaut, produziert wird im chinesischen Foshan. Alex muss sich mit der Übernahme der Firma entscheiden, ob
er den Luxusstatus seines Vaters übernimmt. Die chinesische Arbeiterin Ivy, von der er sich angezogen fühlt, zeigt ihm die andere Seite: Umweltverschmutzung, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen, (partei-) politische Machenschaften, ärmliches Leben. – In einer Mischung aus Humor, Feinsinn und Realitätstreue zeichnet der Autor Bilder von Unternehmertum und Ausbeutung, Vater-Sohn-Geschichten und mutigem sozialen Handeln, ohne im Geringsten moralisch zu werten. Ein eindringlicher, empfehlenswerter Roman, der ein Schlaglicht auf die Schattenseiten der Globalisierung und auf die gesellschaftlichen Umstände in China wirft.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Im Reich der Schuhe
Spencer Wise ; aus dem Amerikanischen von Sophie Zeitz
Diogenes (2021)
394 Seiten
kt.