Das Buch eines Sommers

Nach dem Abitur will Nicolas vor allem eines - raus dem normalen Alltag und gemeinsam mit seiner Freundin die Welt entdecken. Doch seine Freundin gibt ihm dem Laufpass. Zum Glück holt ihn sein Onkel, der Bruder seines Vaters, für den Sommer zu sich in sein Haus nach Südfrankreich. Dieser Sommer ist Nicolas‘ letzter freier, glücklicher Sommer und er erfährt, wie erfüllend es ein kann, seinem Lebenstraum zu folgen. Onkel Valentin hat das gemacht und ist ein erfolgreicher Geschichtenerzähler. Für Nicolas‘ Vater jedoch zählt das nichts, er erwartet von seinem Sohn, dass er studiert und in die Firma eintritt. Der junge Mann folgt, übernimmt die Firma und lebt ein Leben, das ihm zunehmend fremd erscheint. Seine Ehe steht auf dem Spiel, denn Frau und Sohn nimmt Nicolas nur noch am Rande wahr; auch die Firma steht auf der Kippe. In diese Krisen platzt die Nachricht vom Tod des geliebten Onkels. Nicolas fliegt mit Frau und Sohn nach Südfrankreich zur Beerdigung und Regelung des Nachlasses. Und hier, im Haus seines Onkels, hat der Mittvierziger zum ersten Mal Zeit, in sich hineinzuhören und zu hinterfragen, ob er das Leben lebt, das er sich gewünscht hat. Das Thema ist nicht neu, sondern wurde bereits in vielen Variationen in der Literatur behandelt. Der vorliegende Roman, der etwas an die Romane von Mitch Albom erinnert, ohne diese zu kopieren, ist unterhaltsam und gut zu hören. Die Wahl des Sprechers ist nicht so glücklich. Denn Gert Westphal mit seiner unverwechselbaren Stimme hat u.a. auch schon die Bücher von Paolo Coelho vertont und klingt etwas zu abgeklärt und reif. Trotz allem - das Hörbuch kann in allen Büchereien als Bestandsergänzung eingestellt werden.