Ich weiß nicht, was ich wollen soll
Wir leben in einer Gesellschaft, die wie keine zuvor wohl für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis Möglichkeiten und Alternativen der Verwirklichung und Bedürfnisbefriedigung gibt. Und dennoch ist die Zahl der Unzufriedenen auch so groß wie nie.
Ja, man möchte fast glauben, dass so manch einem in einer Welt, in der alles möglich zu sein scheint, der Blick für das für ihn Richtige, Wesentliche fehlt, dass er sich gerade wegen der übergroßen Fülle an Möglichkeiten nicht entscheiden kann und damit unglücklich ist. Der Autor, Biologe, Psychologe und Wissenschaftsjournalist, ist diesen Phänomenen auf den Grund gegangen. In seinem Buch beschreibt er, warum die große Wahl in unserer Zeit wohl für fast jeden zur Qual wird. Warum Perfektionismus erfolgreich, aber meist auch unglücklich macht. Warum wir paradoxerweise am Überfluss leiden und immer rastloser werden. Aber er zeigt auch auf, wie wir diesen Zwängen und Teufelskreisläufen entgehen können, wieder mehr Aufmerksamkeit auf das für uns Wesentliche legen können, wie wir aus dem Hamsterrad herauskommen und unser eigenes Glück finden können, das vielleicht unspektakulär wirken mag, aber authentisch ist. - Ein ebenso interessantes wie kluges Buch, das wohl jeden Leser zum Nachdenken anregen wird. Für alle Bestände zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ich weiß nicht, was ich wollen soll
Bas Kast
S. Fischer (2012)
284 S. : zahlr. Ill., graph. Darst. und Kt.
fest geb.