Das junge Kairo
Vier junge Männer sind nach ihrem Universitätsabschluss voller Hoffnung, was ihre Zukunft angeht. Doch schnell müssen sie feststellen, dass für Bewerber ohne Beziehungen zu hohen Beamten die Türen zum Eintritt ins Berufsleben verschlossen sind. Es sei denn, sie legen ihre Skrupel beiseite und lassen sich auf krumme Arrangements ein. Für Machgoub, der aus ärmlichsten Verhältnissen stammt, bietet sich keine andere Möglichkeit, als die Geliebte des Ministers zu heiraten, um an einen begehrten Posten zu kommen. Seine Versuche, aus dieser Situation ein erträgliches, ja sogar glückliches Leben zu machen, scheitern jedoch in jeder Hinsicht. Zum Schluss steht er alleine da - ohne Job, ohne Freunde, ohne moralische Werte - denn die Eltern hat er in ihrer Not im Stich gelassen. - Machfus entlarvt in seinem bereits 1945 erstmals erschienenen Meisterwerk die Verlogenheit und Verderbtheit einer korrupten Gesellschaft - Parallelen zur aktuellen Situation in Ägypten sind durchaus gegeben. Lesenswert und allen Büchereien empfohlen. (Übers.: Hartmut Fähndrich)
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Das junge Kairo
Nagib Machfus
Unionsverl. (2011)
253 S.
fest geb.