Die Melodie der Geister
Ein bekannter Arzt in Marseille wurde in seiner Villa umgebracht, und ausgerechnet ein kleiner Ganove meldet den Mord direkt bei Kommissar de Palma. In jungen Jahren hatte Dr. Delorme an einer Expedition zu den eingeborenen Völkern Neuguineas teilgenommen
und blieb zeitlebens fasziniert von der Kultur der Papua. Seine bedeutende ethnologische Sammlung hat er bereits einem Museum vermacht, bis auf eine beeindruckende übermodellierte Schädelmaske. Kommissar Michel de Palma, kurz vor der Pension und in Marseille bekannt als "der Baron", ermittelt unter Kunstschmugglern, in der Marseiller Unterwelt und im Umfeld des Verbrechensopfers. - Dies ist bereits der sechste Roman von Bonnot mit dem Opernliebhaber Kommissar de Palma, erst ein Band ("Der große Jäger", 2002) wurde ins Deutsche übersetzt. Im vorliegenden Roman geht es um kulturelle Differenz und Identität. Die großen Anthropologen des 20. Jh. wie Margaret Mead und Bronislaw Malinowski kommen zu Wort, Freuds Text "Totem und Tabu" spielt eine zentrale Rolle und das alles kommt daher im Gewand eines spannenden und überaus stimmigen Krimis. Für Freunde anspruchsvoller Krimlektüre absolut empfehlenswert! (Übers: Gerhard Meier)
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Melodie der Geister
Xavier-Marie Bonnot
Unionsverl. (2015)
metro
361 S.
fest geb.