Die Toten von Jericho

Chefinspektor Morse ist ein eigenwilliger, oft mürrischer Ermittler; aber sein Spürsinn und seine Intelligenz befähigen ihn immer wieder, vertrackte Fälle zu lösen (s.o.). Der alleinlebende Mann, der die besten Jahre schon hinter sich hat, unterhält Die Toten von Jericho sich eines Abends am Rande eines Vortrages mit der attraktiven Anne Scott, die ihm zuletzt auch ihre Adresse gibt. Morse beabsichtigt auch, sie aufzusuchen. Da er aber in Liebesdingen bisher nie erfolgreich war, zögert er den Besuch monatelang hinaus. Als er sich endlich aufrafft und das Haus in Jericho aufsucht, ist Scott tot; erhängt. Es ist Selbstmord, wie sich herausstellt. Morse ergeht sich in Selbstvorwürfen; vielleicht hätte er helfen können, wäre er früher aus seiner Lethargie und seinen Selbstzweifeln erwacht. Wenig später wird in dem Haus gegenüber von Scotts Anwesen die Leiche des Inhabers gefunden; eindeutig ermordet. Morse und Lewis finden bald heraus, dass es einen Zusammenhang bei den beiden Todesfällen gibt. - Der hochgelobte Autor, studierter Altertumswissenschaftler, stellt oft Bezüge zu antiken Werken her. Allen 39 Kapiteln ist ein Zitat vorgesetzt, gelegentlich aus der Bibel, häufiger aus unterschiedlichsten literarischen Werken oder auch von Philosophen. Eine geistreiche, sehr unterhaltsame Kriminalgeschichte, die ohne blutrünstige Details auskommt und sehr empfohlen werden kann. (Übers.: Marie S. Hammer)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Toten von Jericho

Die Toten von Jericho

Colin Dexter
Unionsverl. (2019)

UT ; 823
279 S. : Ill., Kt.
kt.

MedienNr.: 922890
ISBN 978-3-293-20823-0
9783293208230
ca. 13,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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