Der Erdspiegel

In der südlichen Oberpfalz verschwinden Anfang des 19. Jh. junge Frauen, ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen. Die Angehörigen suchen verzweifelt nach ihnen, kommen aber mit ihren Nachforschungen nicht weiter. Immer wieder fällt jedoch der Name Der Erdspiegel des Viehhändlers Bichel. Katharina, die jüngste Schwester einer reichen Bauernfamilie, hatte angeblich am Bichel-Hof einen Mann nobler Herkunft getroffen, ist mit ihm weggegangen und seither nicht mehr auffindbar. Barbara war Bedienung in einem Gasthof, musste von früh bis spät hart arbeiten und war daher sofort bereit, dem Bichel zu glauben, dass er für sie eine wesentlich angenehmere Arbeitsstelle wüsste. Auch von ihr fehlt danach jede Spur. Charlotte, die Tochter eines armen Taglöhners und Mutter eines unehelichen Kindes möchte vom Schicksal ihres Freundes erfahren, der zur bayerischen Armee eingezogen wurde. Bichel verspricht ihr, in einen "Erdspiegel" schauen zu dürfen, um Näheres über ihre und seine Zukunft herauszufinden. Auch sie taucht danach nicht mehr auf. Obwohl man den Bichel in Verdacht hat, nachweisen lässt sich dem redegewandten und umgänglichen Viehhändler nichts. Durch Zufall tauchen wenig später aber Kleidungsstücke der Verschwundenen bei einer Schneiderin auf. Wieder gibt es Verbindungen zu Bichel und seiner Frau. Die Verdachtsmomente erhärten sich. Dem Richter in Burglengenfeld fehlen aber noch das Motiv und die eventuellen Leichen der Mädchen. Erst als ein Hund an der Scheune des Bichel-Hofes unentwegt anschlägt, kommt die grausame Wirklichkeit dieser abscheulichen Morde ans Licht. - Wie immer bei Andrea Maria Schenkel fußt der Roman auf realen Begebenheiten damaliger Zeit. Spannend zu lesen und daher allen Büchereien zu empfehlen!

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Erdspiegel

Der Erdspiegel

Andrea Maria Schenkel
Kampa (2023)

189 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613652
ISBN 978-3-311-10047-8
9783311100478
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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