Der tote Carabiniere

Der malerische Ort Brunate oberhalb vom Comer See ist der Wohnort von Commissario Marco Pellegrini (zul. "Ein Espresso für den Commissario", BP/mp 19/665). Um zu seiner Dienststelle hinunter nach Como zu kommen, fährt er regelmäßig mit der funicolare, Der tote Carabiniere der Standseilbahn. An einem nebligen Herbstmorgen stoppt die Bahn kurz nach dem Start plötzlich; ein Toter liegt auf der Trasse - Carabiniere Bianchi, den Pellegrini ganz gut kannte und auch mochte, obwohl Carabinieri und Staatsschutz sich wegen Kompetenzgerangels gegenseitig eher nicht schätzen. Der Polizist wurde mutmaßlich mit einer Bocciakugel erschlagen und dann auf die Trasse der Standseilbahn geworfen. Pellegrini würde gerne selbst ermitteln, doch der örtliche Carabinieri-Kommandant erlaubt es ihm nicht. Aber Pellegrini, dessen Familie an der Bergstation der Bahn ein kleines Hotel und eine Caffèbar betreibt, hat gute Möglichkeiten und Gelegenheiten sich umzuhören und so manches zu erfahren, was den offiziellen Ermittlern nicht erzählt wird. - Der Autor, in Deutschland aufgewachsener Italiener, kennt die italienischen Gegebenheiten verständlicherweise gut. Und es geht immer wieder auch um die Familie Pellegrinis; das gestörte Verhältnis zu seinen Eltern, seine gescheiterte Beziehung und die unwillkommenen Versuche seiner dominanten Mutter, das Paar wieder zusammenzubringen. Die Krimihandlung ist zumeist nicht stringent im Vordergrund, was der Geschichte insgesamt nicht schadet. Ein locker und leicht erzählter Krimi, der sich gut einsetzen lassen sollte.

Der tote Carabiniere

Der tote Carabiniere

Dino Minardi
Kampa (2020)

252 Seiten
kt.

MedienNr.: 601274
ISBN 978-3-311-12010-0
9783311120100
ca. 14,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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