Die gestohlene Revolution
Samar Yazbek musste 2012 ihre Heimat Syrien zwar aus Sicherheitsgründen verlassen, doch dies hindert die mutige Frau nicht daran, heimlich zurückzukehren, um dort Frauenprojekte zu unterstützen und die Schicksale einzelner zu dokumentieren. Sie lebt mit den Menschen zusammen und erfährt, wie erfinderisch sie sich im Alltag vor Gefahren zu schützen suchen, um ihre Haut zu retten. Ihre Dokumentation umfasst die Jahre 2012 und 2013, als aus einem anfangs bewaffneten Bürgerprotest ein Bürgerkrieg entsteht, und das Land durch die Übergriffe des IS vollends im Chaos versinkt. Yazbek beschreibt nicht nur, was sie erlebt, sondern auch, wie sie diese Erlebnisse verändern. Auch die Rückkehr nach Paris ins Exil lässt sie nicht zur Ruhe kommen, denn angesichts des schrecklichen Leids in ihrer Heimat ist ein sorgenfreies Leben im Exil nicht möglich. Yazbek erzählt die Geschichte der Flüchtlinge, die zurzeit in großer Zahl in unser Land strömen. Zum besseren Verständnis ihrer Schicksale ist dieses Buch allen Büchereien empfohlen.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die gestohlene Revolution
Samar Yazbek
Nagel & Kimche (2015)
286 S.
kt.