Sechs Männer
Im Stil eines Gleichnisses erzählt das Buch von 6 Männern, die einen Platz auf der Welt suchen, "wo sie in Frieden leben und arbeiten können". Sie finden ihn, bauen sich etwas auf, werden wohlhabend. Das macht sie nicht etwa glücklich, im Gegenteil: mit dem Besitz wächst die Angst, ihn zu verlieren; aus der Angst wird Wachsamkeit, wird Prävention, wird Machthunger, wird Gewalt, wird Gier, wird Feindschaft, wird Eskalation. Schließlich suchen wieder sechs Männer nach einem friedlichen Platz. Diese Endlosgeschichte kann als Allegorie auf den Gang der Welt gelesen werden; wenn auch insgesamt sehr vereinfacht, dürfte es doch für Kinder sehr nachvollziehbar sein, wie Konflikte entstehen können, auch im persönlichen Erleben könnte es dafür Beispiele geben. Die Illustrationen sind durchgehend im grafischen Stil mit schwarzer Zeichnung auf weißem Grund gehalten und bieten faszinierende, situationsbezogene Variationen an. Die jeweilige Atmosphäre wird ganz ohne Farbe, allein durch Strich und Form, höchst stimmig erfasst. - Ein inhaltlich und gestalterisch eindrucksvolles Buch darüber wie Krieg entsteht, durchaus auch für Grundschulkinder einsetzbar.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Sechs Männer
David McKee ; aus dem Englischen übersetzt von Thomas Bodmer
NordSüd (2014)
[40] Seiten : farbig
fest geb.