Es gibt keine Drachen in diesem Buch
Schon auf der Titelseite beginnt dieses Bilderbuch mit einer Aufforderung an die Betrachtenden - sich durch Umblättern selbst davon zu überzeugen, dass der Buchtitel die Wahrheit sage. Nun ja - entgegen den immer wieder vorgebrachten Versicherungen,
es könne ja auch gar nicht anders sein, sprechen die Bilder eine etwas andere Sprache... und bekräftigen von einer Seite zur nächsten immer mehr, dass es in diesem Buch sehr wohl einen Drachen gibt. Bis sich am Ende - wieder unter tätiger Mithilfe der angesprochenen Kinder - herausstellt, dass es nicht einmal nur einer, sondern eine ganze Menge Drachen sind, die sich allerdings so harmonisch ins Familienleben einfügen, dass sich bestimmt niemand vor ihnen fürchten muss. - Das Buch lebt vor allem von den einerseits durchaus bunten, aber dennoch farblich sehr sorgfältig komponierten, eine geradezu beruhigende Wirkung ausstrahlenden Bildern, die nie Furcht aufkommen lassen, sondern auf humorvolle Weise die recht dreiste Flunkerei des Textes entlarven. Kleinere Kinder brauchen vielleicht ein wenig Verständnishilfe durch die vorlesenden Erwachsenen, werden sich aber umso mehr über den immer deutlicher zutage tretenden Widerspruch zwischen Text und Bildern freuen.
Thomas Steinherr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Es gibt keine Drachen in diesem Buch
Donna Lambo-Weidner ; Illustratorin: Carla Haslbauer
NordSüd (2023)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4