Beutezeit

Der Manager Anton befindet sich auf dem absteigenden Ast seiner Karriere, als er von New Yorker Geschäftsleuten ein Angebot bekommt: Er soll eine Firma in Kasachstan gründen und sie zu einer führenden Kraft im Stahlgeschäft aufbauen. Kaum in Almaty Beutezeit angekommen, macht Anton Bekanntschaft mit Alisha, einer jungen Frau, die mit einer kasachischen Politgröße liiert ist. Alisha verschafft Anton die nötigen Kontakte, sodass er zusammen mit der chinesischen Geschäftsfrau Xenia ein Unternehmen namens Kazmat erwirbt. In wenigen Jahren entwickelt sich Kazmat zu einem profitablen Konzern, was allerdings nicht ohne dubiose Machenschaften möglich ist. Am Ende wird auch Anton von der allgegenwärtigen Korruption in Gestalt von Xenia ausgebootet. - Der Roman beschäftigt sich auf humorvolle Weise mit der Korruption und den autoritären Verhältnissen in Kasachstan. Trotz der Gewissensbisse, die Anton hinsichtlich seiner Rolle in der Entwicklung Kazmats hat, wirkt er, wie alle anderen Figuren auch, wie ein Komödiant in einer eher harmlosen Diktatur. Die Stärke des Buchs liegt sicherlich in seiner Ironie, die die Probleme der postsowjetischen Gesellschaften am Beispiel Kasachstans unterhaltsam aus humorvoller Distanz präsentiert.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Beutezeit

Beutezeit

Norris von Schirach
Penguin Verlag (2022)

346 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611222
ISBN 978-3-328-60125-8
9783328601258
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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