Stadt der Mörder
Die noch vom Weltkrieg traumatisierten Bewohner/-innen von Paris erleben eine Serie grauenhafter Morde. Diese wurden offenbar alle nach dem Vorbild eines Buchs geplant und durchgeführt, das in den Künstler- und Denkerkreisen der Surrealisten quasi als Bibel verehrt wird. Selbstverständlich rücken die Surrealisten damit in den Fokus der Ermittlungen. Lysanne, eine junge Frau auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester, und Lieutenant Julien Vioric von der Mordermittlung nähern sich von zwei Seiten der Lösung an. - Die Autorin breitet hier ein beeindruckendes Panorama der nicht immer nur "Goldenen" 1920er Jahre in Paris aus. Vor der Kulisse der (durch die fortschreitende Stadtmodernisierung sogar wörtlich!) zusammenbrechenden alten Welt und mit den historischen Protagonisten aus der Surrealisten-Szene bleibt auch sprachlich kaum ein Wunsch offen - volle Empfehlung für diesen besonderen Krimi.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Stadt der Mörder
Britta Habekost
Penguin Verlag (2021)
461 Seiten
fest geb.