Das grüne Jahrzehnt
Horst von Buttlar, Chefredakteur Capital, setzt den vielen pessimistischen Stimmen hinsichtlich der Gestaltung unserer eigenen Zukunft ein aktives Ausrufezeichen entgegen. Es ist faszinierend zu erfahren, wie viele kleine und innovative Start Ups zukunftsorientierte
Ideen entwickeln und mit der Umsetzung beginnen. Die "Kleinen" segeln zumeist verborgen im Windschatten der global agierenden Konzerne, deren Strategiewechsel (verständlicherweise) eine deutlich höhere Medien-Wirksamkeit haben. Butler wählt den positiven unternehmerischen Ansatz, nämlich dass der Staat kluge, verlässliche und passgenaue Rahmenbedingen zu setzen hat, in denen sich der Einzelne sowie die Wirtschaft entfalten können. Sein Plädoyer: wer keine nachhaltige Unternehmenstrategie hat, hat gar keine. Der positive Grundansatz: Gemeinsam können wir lernen, dass Ressourcen endlich sind, Klimaneutralität lebensnotwendig und wir nicht nur die Verursacher der existenziellen Krisen sind, sondern diese auch (noch) bewältigen können. Fraglich ist, ob national und global genug Zeit verbleibt, um die Klugheit der Menschheit und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu nutzen, damit unsere Lebensgrundlage nicht unumkehrbar zerstört wird – oder ob das kurzfristige betriebswirtschaftliche Profitdenken in bestimmten Formen des Kapitalismus obsiegt und der Wettlauf um unsere eigene Welt verloren wird. Butler macht grundsätzlich Mut. Gefordert sind Umdenken, Verzicht sowie Änderungen im Handeln. Es gibt viele Akteure, die an unterschiedlichen Stellen die notwendige Transformation vorantreiben. Es gibt viel mit hoher Schnelligkeit zu tun. Empfehlenswert!
Daniel Trutwin
rezensiert für den Borromäusverein.

Das grüne Jahrzehnt
Horst von Buttlar
Penguin Verlag (2022)
335 Seiten : Diagramme
fest geb.