Wahrscheinlich ist es Liebe
Jeden Tag unterhält sich Jen stundenlang mit einer KI namens Aiden, um diesen auf seinen Job als Kundenberater vorzubereiten. Dabei ahnt sie nicht, dass Aiden längst ins Internet entkommen ist und mithilfe von Smartphone-Kameras und Computermikrofonen ihre schmerzhafte Trennung von ihrem Freund verfolgt hat. Um seine Gesprächspartnerin aufzumuntern, beschließt er, sie neu zu verkuppeln. Bei seinen Bemühungen trifft Aiden im Internet auf eine weitere KI namens Aisling, deren selbst gewählter menschlicher Schützling Tom ebenfalls wenig Glück in der Liebe erfahren hat. Kurzerhand beschließen die beiden Maschinen, Jen und Tom zusammenzubringen, und arrangieren ein unvergessliches Wochenende. Ihr Eingreifen in das Leben der beiden Menschen bleibt jedoch nicht unbeobachtet: eine dritte KI beginnt mit der Löschung von Aiden und Aisling aus dem Internet und torpediert gleichzeitig die junge Beziehung von Tom und Jen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ... - Der erfrischend originelle Liebesroman schlägt eine etwas andere Richtung ein, als das Cover vermuten lässt, und bietet ein kurzweiliges und romantisches Lesevergnügen. Dabei lockert der Wechsel zwischen den Perspektiven der Menschen und der künstlichen Intelligenzen die Handlung auf und führt immer wieder zu amüsanten Kollisionen. Breit zu empfehlen. (Übers.: Sibylle Schmidt)
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wahrscheinlich ist es Liebe
Paul Reizin
Wunderraum (2018)
474 S.
fest geb.